05.01.2022 15:33

Schluss

Der letzte Besuch – zum ersten Mal im Winter – ist auch der Anlass, die Recorder und Kameras zu demontieren. Die Wildkameras haben bis zuletzt aufgenommen; die Batterien der Recorder waren wohl schon vor einigen Wochen verbraucht. Wiederum sieht der Park saisonal bedingt völlig anders aus: Die Bäume sind ohne Laub und man sieht von der Topografie des Parks und des gegenüberliegenden Spreeufers viel mehr.

Viele Teiche und Anlagen sehe ich zwischen den kahlen Bäumen zum ersten Mal richtig – überhaupt hat sich der Park an einigen Stellen in den letzten zwei Monaten radikal verändert. Es wurde an einigen Stellen forstlich ziemlich ausgeräumt: Die rostigen Geleise des Spreeblitzes sind freigeschnitten, ein paar dünne Bäumchen wurden sauber aufgereiht belassen – nun hält der landschaftsarchitektonische Gestaltungswille Einzug.

Das Stahlgerippe des ehemaligen Restaurants ist nun blau gestrichen – auch hier schmerzt das künstlerische Auge etwas, ich fand die rostigen Stangen um einiges ansprechender als das in der urbanen Wildnis nun viel künstlicher wirkende blaue Gestänge.

Im hinteren Bereich sind offenbar Gebäude abgebrochen worden, ein Ziegelsteinhaufen türmt sich beim Zaun. Die umliegenden Bäume sind mit Spanngurten und Holzbrettern gegen die Abbruchmaschinerie geschützt worden; das Ganze hat einen ungewollt künstlerisch-installativen Charakter.

Es ist kalt und dunkelt rasch ein, viel Zeit für genügend belichtete Fotos bleibt nicht. Der einsetzende Nieselregen vertreibt mich dann endgültig aus dem Parkgebiet und ich verabschiede mich für einige Zeit vom Spreepark – auch wenn ich noch lange weiter beobachten könnte. Geplant ist eine Ausstellung zur Eröffnung des instandgestellten Parks und des Eierhäuschens, wo ich dann hoffentlich endlich meine geplante Installation zeigen kann. Ökoakustisch wäre es in der Zwischenzeit sicherlich von Interesse, zu beobachten, inwiefern sich die Biodiversität im Park mit der Instandsetzung verändert.